Ordnung mit ADHS

So ähnliche Gedanken kennen viele Menschen.

Bei Manchen dominieren diese Sprünge von einer Sache zur Nächsten aber das Leben. So kann Ordnung im Zuhause, neben anderen Themen des Alltags, zu einer fast unüberwindbaren Hürde werden. Dann könnte es sich um Personen mit AD(H) S oder Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivität)-Störung handeln.
Hinweis: Dieser Artikel ist kein Beitrag zur Diagnostik von ADHS. Eine Diagnose kann ausschließlich von Fachkräften wie PsychiaterInnen gestellt werden.

Ich gebe es zu.

ADHS ist kein Thema, mit dem ich mich bisher besonders beschäftigt habe. Klar kenne ich auch diese Gedankensprünge, besonders seit ich Kinder habe. Es schwingt manchmal dieses Gefühl mit, in kürzester Zeit sehr viele Aufgaben unterzubringen. Doch gelingt es mir in der Regel, Aufgaben abzuschließen ohne den Überblick zu verlieren. Ich kann meine Aufmerksamkeit in einem gewissen Rahmen kontrollieren ohne mich groß dafür anstrengen zu müssen. Für Menschen mit ADHS stellt dies eine große Herausforderung dar. Dies habe ich in letzter Zeit auch bei KundInnen erlebt, für die es sehr mühsam ist, sich selbst eine Struktur zu schaffen. 

Das betrifft nicht nur das „hibbelige“ Kind.

Erwachsene haben häufig gelernt, diese Besonderheit zu tarnen. Es kostet dennoch viel Anstrengung durch z.B. Erinnerungshilfen, genaue Alltagsstruktur. Eine Diagnose ist selbstverständlich mit Vorsicht zu genießen, min. 6 Anzeigen auf Unaufmerksamkeit, Impulsivität oder Hyperaktivität und weiter Kriterien werden dabei berücksichtigt. (Quelle: Gesundheit.gv.at )

Herausforderungen und Lösungsansätze

Gerade für Menschen mit der Diagnose AD(H)S sind Ordnung und Struktur besonders wertvoll. Sie erleichtern den Alltag und geben einfach Halt im Trubel des Lebens. Diese Ordnung zu schaffen im klassischen Sinne durch Dinge reduzieren und Strukturieren ist dafür ein wichtiger Bestandteil. Wie schon am Anfang geschrieben, ist fokussiert bei einer Sache zu bleiben schon mal eine Challenge an sich. Es hilft, sich dabei jemand an die Seite zu holen, der/die immer wieder zur aktuellen Aufgabe zurückführt. Das kann eine gute Freundin sein, der Partner oder auch ein Ordnungscoach. Unsere Aufgabe ist es strukturiert durch den Ordnungsprozess zu begleiten.
Die geschaffene Ordnung ist dann mal die „halbe Miete“. Ohne Ordnungsgewohnheiten um diese neue Struktur auch beizubehalten geht nichts! Sonst ist das nächste Chaos bereits vorprogrammiert. 

Ordnung die bleibt

Für alle Menschen, die Ordnung beibehalten wollen, egal ob mit AD(H)S oder ohne, sind diese Grundregeln entscheidend:
💡Jedes Ding hat ein Zuhause - so musst du nicht jedesmal überlegen „Wo geb ich das wieder hin?“ oder „Wo finde ich das nochmal?“ Nehme diesen Gedanken auch gleich mit, wenn du etwas Neues kaufst/mitnimmst. 
💡One-Touch-Rule - Benutztes sofort nach dem Verwenden in sein „Zuhause“ Zurückräumen
💡Bring mich nach Hause (der Aufräumquickie) - stelle dir einen Timer für 5-10 Minuten in denen du fokussiert alle Dinge einsammelt, die nicht dort sind wo sie hingehören (z.B. in einem Wäschekorb). Nächste Timer-Runde mit 5-10 Minuten: Gehe den Weg nochmal und bringe die Dinge dorthin wo sie „zuhause“ sind. Durch den eingeschränkten Zeitraum sollte es dir besser gelingen, nichts „nebenbei“ zu machen. Schnapp dir einen Korb und du kannst loslegen!

Der Schlüssel 🗝 zu einem ordentlichen Zuhause liegt somit in: 

Ordnung schaffen + Ordnung beibehalten

Ich hoffe, dir hat der eine oder andere Tipp geholfen. Beschäftigt dich selbst ein ähnliches Thema oder möchtest du mir dazu noch etwas mitteilen? Ich freue mich über deine Nachricht.

Alles Liebe,
Deine Stefanie