Vom Platz verführt
... und warum ich mich gegen einen Badezimmerschrank wehre
Da ich kürzlich mit meiner Familie von einer 96m² Wohnung in ein 140m² Haus gezogen bin, möchte ich mal über die Tücken des „Upsizing“ sprechen. Endlich mehr Platz! Die Freude ist groß. Jedes Kind hat ein eigenes Zimmer, es gibt sogar noch ein Gästezimmer, die Eltern bekommen einen tollen Schrankraum und sonst auch noch gaaaanz viel Stauraum. Absoluter Luxus! Und, nur um das festzuhalten, ich will mich absolut nicht über dieses Mehr an Platz beschweren. Aber ich merke schon, dass sich da etwas einschleicht.
Je mehr desto besser?
Es ist ein natürliches Bedürfnis, Leerräume zu füllen. Leere birgt Potenzial. Sie weckt Gedanken an Möglichkeiten, was man damit machen kann. Und da ist der Schritt zum unnötigen Konsum schon ganz klein. Wir haben in der letzten Zeit sehr viele Anschaffungen gemacht. Klar, in einem Haus mit Garten braucht man auch so einiges an Gerätschaften etc.. Ich bemerke aber auch, dass wir kaum noch darüber nachdenken bevor wir etwas kaufen, das uns nützlich erscheint. Hier eine Bestellung aufgegeben oder dies und das noch aus dem Baumarkt mitnehmen. Erstmal ist die finanzielle Belastung nicht gerade klein und zudem wird auch der größte Stauraum nach und nach immer voller.
Achtung Platzfalle!
Zurück zum Anfang. Warum wehre ich mich so gegen einen Badezimmerschrank? Wir hatten zuvor im Badezimmer einen Spiegelschrank und einen Waschbeckenunterschrank. Nun finden wir uns mit lediglich zwei Laden unter den Waschbecken wieder. Stauraum im Badezimmer? That’s it. Aber was würde passieren wenn wir uns noch einen Schrank zulegen? Wir würden z.B. Kosmetikvorräte im Bad lagern (jetzt im Abstellraum nebenan). Wir würden vermutlich auch Putzmittel doppelt kaufen um sie auch im Bad schneller zur Verfügung zu haben. Ach und die Medikamente haben ja auch noch Platz. Kann man alles machen. Muss man aber nicht.
Es ist gut genug.
Ich weiß, dass der Schrank in Kürze voll wäre. Aber wenn er nicht da ist, ist es auch gut. Es ist einfach ein Möbelstück weniger, dass dazu verführt es mit Dingen zu befüllen. Dinge, bei denen ich mir wieder die Mühe machen muss, den Überblick zu bewahren. Wobei würde mir der Schrank helfen? Ich müsste nicht in den Abstellraum gehen um das Duschgel aus dem Vorrat zu holen. Stattdessen würde ich den Abstellraum mit anderen Dingen oder noch mehr Vorräten befüllen. Unsere Natur ruft uns auf zu Sammeln. Dies ist nützlich wenn es wenig zu horten gibt. Doch in unserer (glücklicherweise) im Überfluss lebenden Gesellschaft, ist dies für ein entspanntes Leben eher hinderlich.
Herr:in der Dinge?
Ich kann es nicht oft genug sagen, weil es für mich so ein erhellender Gedanke war. Jedes Ding möchte deine Aufmerksamkeit. Du kaufst es, du bewahrst es auf, du benutzt es, vielleicht putzt du es oder musst es sogar warten. Du willst den Überblick bewahren und musst dir somit deine Dinge auch merken. Wie viel Zeit und Energie deines Lebens möchtest du für die Dinge aufwenden?
Also: Wirst du dich in Zukunft für einen weiteren Schrank oder für eine Reduktion deiner Dinge entscheiden? Ich freu mich wenn du mir dazu deine Meinung oder Erfahrungen schreibst.
Ich werde mich mal selbst an der Nase nehmen, und mich einer weiteren Bestandsaufnahme widmen. Denn vor dem verführerischen Platzangebot ist auch kein ordnungsbewusster Mensch vollkommen gefeit.
Ich wünsche euch noch einen angenehmen Sommer!
Alles Liebe,
Eure Stefanie
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